Leinen los für das Flaggschiff der Swiss Olympians
12.11.2014 - Die 19. Generalversammlung der Swiss Olympians im Hotel Holiday Inn in Zürich-Oerlikon stand unter dem Motto „der alte Mann und das Meer“. Hatte Ernest Hemingway seine Novelle auf Kuba geschrieben, zeichnete Urs Fankhauser als Präsident der 1977 gegründeten Vereinigung für so manch spannendes Kapitel verantwortlich. Der 71 Jahre alte Kapitän geht nach 29 Jahren Amtszeit nun von Bord – in den verdienten Ruhestand. Als seine Nachfolgerin wählten die 60 anwesenden Swiss Olympians Yvonne v. Kauffungen.
Urs Fankhauser, Steuermann mit den vier goldenen Streifen auf den Schultern, erhielt an der GV eine weitere glänzende Auszeichnung: Er wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Im Saal applaudierten 100 Personen, darunter auch 12 Olympiamedaillengewinner.
Edy Hubacher, Ehrenmitglied der Swiss Olympians, griff in seiner Laudatio Hemingways bekanntestes Werk indirekt auf, als er sagte: „Lieber Urs, du bist nicht bloss ein starker Olympia-Ruderer geblieben, nein, du hast als Präsident der Swiss Olympians die Segel gehisst. Unter deiner Führung ist das Boot ein Dampfschiff geworden.“ Auch der Kurzroman des Literaturnobelpreisträgers handelte um etwas, das im Gewässer immer grösser wurde: „Der alte Mann und das Meer“ schildert den erschöpfenden Kampf zwischen einem alten, erfahrenen Fischer und einem gigantischen Marlin, dem vermutlich grössten Fang seines Lebens.
Als Zeichen der Wertschätzung trug Edy Hubacher, Olympiasieger 1972 im Viererbob, ein Jacket. Er wies darauf hin, dass er wenigstens einmal so elegant gekleidet sein wolle wie Urs... Der abtretende Präsident, Siebter 1968 in Mexiko-City und Achter vier Jahre später in München, fühlte sich fast ein bisschen geschmeichelt. Dass aus dem Segelboot ein Dampfschiff geworden ist, wie Edy die Ära von Urs in seiner Rede mit einer schönen Metapher würdigte, freue ihn natürlich, meinte der Nidwaldner. Er setzte noch eins oben drauf: „Ich hoffe, dass aus dem Dampfer ein Kreuzfahrtschiff wird.“
Er gehe mit guten Gefühlen von Bord, meinte Urs Fankhauser, der in seiner Amtszeit 15 Generalversammlungen, 150 Vorstandssitzungen und 25 Vorstandsmitglieder geführt hatte. „Es ist ein guter Zeitpunkt, um das Präsidium abzugeben und das Steuer einer neuen Crew zu übergeben“, sagte der scheidende Präsident. Er werde künftig als Passagier an Bord gehen.
Imposantes Wachstum
Am meisten stolz ist Fankhauser auf das Branding seiner Gruppierung. Aus der Gemeinschaft Schweizer Olympiateilnehmer seien die Swiss Olympians geworden, hielt der 24-fache Schweizer Meister fest. Wenn er so zurückdenke, sei es schon erstaunlich, wie man früher ohne Computer arbeiten konnte. „Und“, ergänzte der Ehrenpräsident mit geschwellter Brust, „die Zahl der Mitglieder hat sich seit meinem Amtsantritt von 250 auf 740 fast verdreifacht.“
53 Jahre betrug der Altersunterschied zwischen der jüngsten an der GV anwesenden Swiss Olympian, Angela Frautschi (27 Jahre alt, Bronze Fraueneishockey 2014 in Sotschi) und dem Doyen Kurt Müller (80 Jahre alt, Bronze mit dem Gewehr 1968 in Mexiko-City) – auch das ist bemerkenswert.
Swiss Olympians fahren in neue Gewässer
Yvonne v. Kauffungen, seit sechs Jahren im Vorstand, hat nun als erste Präsidentin das Steuer des Dampfers übernommen. Mit ihrer erweiterten Vorstandscrew soll das Flaggschiff nicht nur auf Kurs gehalten werden. Ziel ist es auch, zusätzliche Häfen anzusteuern, um den Swiss Olympians mehr Dienstleistungen und Angebote bieten zu können. Zusätzlich sollen im Vorstand die Strukturen verbessert und die Arbeiten auf mehrere Schultern verteilt werden. Die vier neugewählten Vorstandsmitglieder und die bestehenden werden allesamt je ein Ressort mit einem spezifischen Aufgabengebiet übernehmen. Christof Kaufmann, der den statutarisch vorgesehenen Sitz als Vertreter von Swiss Olympic im Vorstand seit vier Jahren innehatte, tritt aus dem Vorstand zurück. Swiss Olympic verzichtet vorderhand darauf, diesen Sitz neu zu besetzen.
Mittendrin statt nur dabei
Das Ziel der neuen Führung sei es, das enorme Netzwerk der Swiss Olympians auf einer neuen, zeitgemässen Internet-Plattform zu bündeln für sämtliche Tätigkeiten, Aktivitäten und Dienstleistungen, sagte Yvonne von Kauffungen. Zudem beabsichtige der Vorstand, Volunteers zu rekrutieren. Jede Vorstandscharge solle Unterstützung von Freiwilligen erhalten. „Mittendrin statt nur dabei“, laute das Motto. Ein Engagement könne durch Zeitinvestment oder einer Geldspende erfolgen, meinte die neue Galionsfigur der Swiss Olympians. Weitere Informationen zum Programm "Time or money" bekommt ihr in den nächsten Wochen.
Leinen los für das Flaggschiff der Schweizer Olympioniken!
Toller Super-10Kampf
Im Anschluss an eine wegweisende GV und haben die 113 Teilnehmenden – eine Rekordzahl bei einem Event der Swiss Olympians – gemeinsam mit 11‘887 Besuchern den Super-10Kampf der Sporthilfe im Hallenstadion besucht „mitgefänt“, mitgejubelt und einen tollen Abend genossen.
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